Millenniumsentwicklungsziele noch lange nicht erreicht

„Die von der UN vorgestellte Bilanz der Millenniumsentwicklungsziele ist durchwachsen“, so Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des veröffentlichten UN-Berichtes. Hänsel weiter:

„Statistische Erfolge in der Armuts- und Hungerbekämpfung stützen sich, bei näherer Betrachtung, weitgehend auf China und Indien, während die Situation in Afrika und Lateinamerika weiterhin katastrophal ist. Die absolute Zahl von immer noch fast einer Milliarde hungernder Menschen ist inakzeptabel. Nur wenige Länder Lateinamerikas wie Bolivien, Venezuela, Kuba und Ecuador konnten in wenigen Jahren durch eine gezielte Sozial- und Umverteilungspolitik die ungleichen Verhältnisse in ihren Ländern verringern. So konnte in Bolivien die extreme Armut von 41,7 Prozent 1989 auf 18,5 Prozent 2012 gesenkt werden – ein klarer Erfolg der sozialistischen Regierung von Präsident Evo Morales.

Hunger und Armut haben sich verschärft aufgrund von Kriegen, der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, und steigenden Nahrungsmittelpreisen, verursacht durch Spekulation, Landgrabbing und einer knallharten Freihandelspolitik der Europäischen Union. Genau deshalb fordert DIE LINKE seit Jahren eine gerechte Handelspolitik von der EU: statt Freihandel, das Verbot von Nahrungsmittelspekulation verbunden mit einer strikten Regulierung der Finanzmärkte sowie ein Stopp aller Rüstungsexporte, die Kriege in vielen Teilen der Welt verschärfen und dadurch für mehr Flüchtlinge, Armut und Hunger verantwortlich sind. Die Erklärung der G7-Staaten, die eine Bekämpfung der weltweiten Ungleichheit fordern, sollte deshalb in die Entwicklung neuer UN-Nachhaltigkeitsziele einfließen, wenn diese ernsthaft zu einer selbstbestimmten und würdigen Entwicklung der Länder des Südens beitragen sollen.“

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