Nach Brand in Moria: Menschenunwürdiges EU-Hotspot-System auflösen

„Der verheerende Brand im völlig überfüllten Flüchtlingslager in Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist ein Fanal der gescheiterten Flüchtlingspolitik der EU. Seit Jahren warnen Menschenrechtsorganisationen vor solch einer Katastrophe. Deutschland steht auch angesichts der EU-Ratspräsidentschaft in der dringenden Pflicht, jetzt eine sofortige Evakuierung Morias zu organisieren und die internierten Menschen innerhalb der EU aufzunehmen. Die griechische Insel benötigt zudem Unterstützung, um alle weiteren Feuer in der Umgebung zu löschen“, sagt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Die Außenpolitikerin weiter:

 „Das Lager war bei einer Kapazität von 3.000 Menschen bekanntermaßen mit mehr als 12.000 Menschen heillos überbelegt, im letzten Jahr sogar mit über 20.000 Menschen. Die Folge waren unhaltbare Zustände für die Flüchtlinge und die griechische Bevölkerung. Nun kam der lange befürchtete Corona-Ausbruch dazu. Dennoch hat die Bundesregierung bislang nicht einmal 500 Menschen aus Moria aufgenommen und ist auf EU-Ebene weitgehend untätig geblieben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel muss eine EU-Sondersitzung einberufen, für eine Neuausrichtung der europäischen Flüchtlingspolitik. Das menschenunwürdige EU-Hotspot-System muss aufgelöst werden.“

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