Heike Hänsel erlebt den Stress der Frühschicht im Zollernalb-Klinikum

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Von Heike Hänsel, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE aus Baden-Württemberg

Ich war vergangene Woche im Zollernalb Klinikum in Balingen zu Besuch. Ich arbeitete die Frühschicht von 6.00-14.00 Uhr auf der Station 5 (Innere Abteilung). Damit folgte ich einer Einladung des Betriebsrats, der die Idee hatte, die Kandidatinnen und Kandidaten zur Bundestagswahl 2013 einzuladen. Sie sollten die Gelegenheit haben, sich einen Eindruck über die Situation der Beschäftigten in Krankenhäusern zu verschaffen. Ich bin der Einladung sehr gerne gefolgt, da die chronische Unterfinanzierung der Krankenhäuser schlicht und einfach ein Skandal ist!

Dies konnte ich nun leider in eigener Anschauung erleben. Zu wenig Personal, alle Pflegekräfte arbeiteten am Rande des Nervenzusammenbruchs, allein diese Station hat über 7000 Überstunden zu verzeichnen. Etliche Pflegekräfte fehlten aufgrund von Burnout oder anderen längeren Krankheiten, die fehlenden Kräfte wurden aber nur teilweise ersetzt aus anderen Abteilungen oder schlichtweg mit FSJlern, BuFDis und in diesem Fall mir! Hätte ich an diesem Morgen nicht voll mit angepackt in der Versorgung der vor allem älteren, pflegeintensiven Patienten, hätte dies eine Person alleine machen müssen… nach diesem Einsatz war mir völlig klar: So geht das nicht mehr – weder für die Pflegekräfte noch für die PatientInnen!

DIE LINKE fordert, dass Krankenhäuser bedarfsgerecht und solide finanziert werden. Bund und Land müssen endlich ausreichend Mittel für eine flächendeckende Infrastruktur bereitstellen. Der Kostendeckel des Bundes muss weg!“

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