Archiv für Afrika

»Die Kriegspolitik des Westens ist zerstörerisch und skrupellos«

Fluchtursachen bekämpfen! Das fordert DIE LINKE seit langem. Wie lässt sich das in konkrete Politik umsetzen? Eine Entwicklungszusammenarbeit mit Wissenstransfer, Ausbildung oder Forschung kann die Ursachen der Armut nicht nachhaltig bekämpfen, sagt Heike Hänsel und fordert “Schutzmaßnahmen für die schwachen Binnenökonomien im Süden”. Sie argumentiert: “Wenn wir im Norden massiv Ressourcen verbrauchen und den Menschen im Süden die Lebensgrundlagen nehmen, dann stehen sie eher heute als morgen vor unseren Grenzen.”

Eine der wichtigsten Forderungen der LINKEN angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise lautet „Fluchtursachen bekämpfen“. Aber das ist leichter gesagt als getan. Wie lässt sich dieser Slogan in konkrete Politik umsetzen? Weiterlesen

Flüchtlingskrise: Neue Handelspolitik und Abrüstung ist nötig

Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Die Weltgemeinschaft will am kommenden Wochenende in New York neue Entwicklungsziele verabschieden. Alle Staaten wollen sich verpflichten, Armut zu bekämpfen und eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz des Klimas zu befördern.

Nach wie vor 1 Milliarde Menschen, die hungern, und zahllose Flüchtlinge, die nach Europa kommen, zeigen uns, dass die herrschende Wirtschaftsordnung und die politische Ordnung nicht dazu geeignet sind, für alle ein menschenwürdiges Leben zu organisieren. Deswegen brauchen wir eine neue Politik, um weltweit ein gutes Leben für alle zu erreichen.
(Beifall bei der LINKEN – Max Straubinger (CDU/CSU): Unsere Wirtschaft ist so anziehend!)
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Fluchtursachen bekämpfen

Die Flüchtlinge, die sich jetzt nach Europa und Deutschland durchkämpfen, halten unseren Gesellschaften den Spiegel vor. Nun müssen sich die westlichen Staaten mit Fluchtursachen beschäftigen. Stattdessen treibt die Bundesregierung die Abschottung durch Grenzkontrollen und militärische Flüchtlingsabwehr auf dem Mittelmeer voran.

Fluchtursachen ernsthaft bekämpfen heißt, Rüstungsexporte in alle Welt, zum Beispiel auch aus Baden-Württemberg, zu stoppen. Leider hat Minister Gabriel allein im ersten Halbjahr 2015 so viele neue Waffenexporte genehmigt wie im ganzen Jahr 2014. Gerade der Anstieg der Exporte in die arabischen Staaten ist besonders drastisch.
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Wirtschaftssystem und Finanzstruktur grundsätzlich infrage stellen

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Entwicklungspolitik ist ja jetzt plötzlich in aller Munde. In jedem Beitrag heute kam irgendwie das Thema Entwicklungspolitik vor. Auch die Kanzlerin hat an prominenter Stelle im Zusammenhang mit den Fluchtursachen die Entwicklungszusammenarbeit genannt. Man kann sich also schon fast nicht mehr retten, wenn man nicht wahrnehmen möchte, dass der Fokus auf die Entwicklungszusammenarbeit gerichtet wird.

Ich möchte gleich dazusagen und auch warnen: Die Entwicklungszusammenarbeit ist zwar ein wichtiges Element, aber sie kann nicht der Reparaturdienst für eine absolut verfehlte Politik sein.

(Beifall bei der LINKEN) Weiterlesen

Solidarität mit Flüchtlingen und mit Griechenland

Bericht von einer Reise nach Lesbos

Heike Hänsel (r.) mit afghanischer Familie vor dem Flüchtlingscamp Moria in Mytilene

Heike Hänsel (r.) mit afghanischer Familie vor dem Flüchtlingscamp Moria in Mytilene

Bereits bei Anlegen der großen Fähre aus Piräus im Hafen von Mytilene sind zahlreiche Gruppen von Flüchtlingen, häufig ganze Familien, sichtbar, die auf dem Boden sitzend auf ihre Weiterfahrt nach Athen warten. Die Tickets kaufen die Flüchtlinge selbst, 46 Euro kostet eine Fahrt pro Person. Die Fährgesellschaften haben allein durch die Flüchtlinge von Lesbos in diesem Jahr bisher Mehreinnahmen von über 2 Millionen Euro.
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Entwicklung braucht Frieden

Es ist gut, dass die Vereinten Nationen eine nachhaltige Entwicklung mit zahlreichen neuen Zielen, den sogenannten sustainable development goals (SDGs), Anfang dieser Woche mit einem erneuerten Maßnahmenkatalog bekräftigt haben. Vor allem die Staaten des Südens, die bis heute unter den Folgen der kolonialen Ausbeutung leiden, haben stets auf eine Weiterführung der UN-Entwicklungsziele gedrängt, die im Jahr 2000 auf dem Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen in New York beschlossen worden waren. An erster Stelle steht für sie der Kampf gegen die weltweite soziale Ungleichheit. Unterstützt wurden und werden sie von zahlreichen Organisationen – auch in Deutschland. Aber den Zielsetzungen für eine nachhaltige Entwicklung stehen erhebliche strukturelle Probleme entgegen: Mehr weltweite soziale Gerechtigkeit wird ohne Umverteilung von Reichtum nicht möglich sein. Und daran haben die politischen Führungen der Industriestaaten in ihrer Mehrheit schlichtweg kein Interesse. Stattdessen drohen ursprünglich sinnvolle Ansätze immer weiter aufgeweicht zu werden. Vor allem aber müssen wir die Frage von sozialer Gerechtigkeit gemeinsam mit der Friedensfrage diskutieren. Es waren gerade die Interventionen und Kriege des Westens in den vergangenen Jahren, die für Elend, Armut, Millionen von Flüchtlingen und eine verlorene Zukunftsperspektiven verantwortlich sind. Vom Balkan bis Irak, von der Ukraine bis Afghanistan.
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Konsequenzen der Bundesregierung aus Missbrauchsvorwürfen an Leiter UN-Blauhelmeinsatz

Schriftliche Frage des Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel: „Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der Entlassung des Leiters der UN-Blauhelm-Mission Minusca, Babacar Gaye, in der Zentralafrikanischen Republik, vor allem aus der Tatsache, dass die Missbrauchsvorwürfe schon seit langen und immer wieder öffentlich diskutiert wurden und dennoch ohne Reaktion geblieben sind.“
Antwort der Bundesregierung hier zum Download: onsequenzen-Missbrauchvorwürfe-Leiter UN Mission Minusca_Monat August 2015

Entwicklungspolitischer Rundbrief Nr. 18/16

rundbrief16In Zeiten der (über-)großen Koalition verteidigt die Opposition die Rechte aller Parlamentarier. Aktuelles Beispiel: Die Bundesregierung weigert sich, dem Bundestag das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der Europäischen Union mit der Westafrikanischen Wirtschaftsunion zur Ratifizierung vorzulegen. Wir halten es für politisch notwendig und sogar vorgeschrieben, dies zu tun. Leserinnen und Leser unseres Rundbriefs wissen: Die Linksfraktion wird das Abkommen genauso ablehnen, wie andere aktuelle Freihandelsabkommen. Aber um diesen politischen Willen zum Ausdruck bringen zu können, muss ein Ratifizierungsverfahren im Bundestag stattfinden.
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Städte weltweit sozial gestalten

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

die Mehrheit der Menschen weltweit lebt in Städten. Das gilt mittlerweile auch für viele Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Mit steigender Tendenz. Deshalb ist es sinnvoll, dass wir uns mit den entwicklungspolitischen Herausforderungen und Chancen befassen, die die Verstädterung mit sich bringt. Die Koalition listet in ihrem Antrag einige demographische Trends auf, die auch Gegenstand der Anhörung zur Urbanisierung im Entwicklungsausschuss am 12. November 2014 waren.
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Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Westafrika dem Bundestag vorlegen

Keine Aufgabe der parlamentarischen Kontrolle

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich musste mich jetzt gerade doch dagegen wehren, dass ich nicht ganz von Ihnen, Herr Huber, ins Koma geredet werde. Ich muss sagen: Bei dieser Plauderrede muss man Ihnen einmal die Frage stellen, ob Sie den Ernst der Lage eigentlich erkannt haben und sich als Parlamentarier selbst ernst nehmen; denn wir sprechen hier von nichts weniger als von unseren Beteiligungsrechten in Fragen und Angelegenheiten der Europäischen Union. Wir kämpfen natürlich dafür, dass die Bundesregierung nicht eigenmächtig anfängt, wie sie es in vielen Bereichen getan hat, was zum Beispiel den Zugang zu Dokumenten betrifft, unsere Beteiligungsrechte zu beschneiden.
(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
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