Archiv für Freihandelsabkommen

Demokratie verteidigen – TTIP und CETA stoppen!

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Eklatanter Verstoß gegen Demokratie und Sozialstaat

Jahre des Protests, mehr als 3,5 Millionen Unterschriften gegen TTIP und CETA und immer wieder Hunderttausende auf der Straße gegen die Freihandelsabkommen haben Wirkung gezeigt. Die aktuelle US-amerikanische Regierung wird TTIP nicht mehr verabschieden. Protest, der auch die SPD und ihren Wirtschaftsminister Gabriel unter Druck setzt. Weiter so!

Die grundlegenden Probleme, wie Demokratieabbau, Paralleljustiz für Konzerne, sinkende Verbraucher- und Arbeitnehmer-Standards bleiben nämlich weiter eine Gefahr, selbst wenn TTIP nicht kommen sollte. Denn dies ist alles in CETA enthalten. Dieses EU-Freihandelsabkommen mit Kanada sieht eine regulatorische Kooperation zwischen den Vertragsparteien vor, mit weitreichenden Einflussmöglichkeiten auf die Gesetzgebung für Konzerne, alles an den Parlamenten vorbei.

Auf der Basis von CETA können nicht nur kanadische, sondern auch tausende US-Unternehmen über Niederlassungen in Kanada ihre Interessen durchsetzen. Und genauso werden europäische Konzerne mit kanadischen Tochterunternehmen zukünftig gegen die EU klagen, sollten ihre Profitinteressen verletzt werden. Laut Wunsch der EU-Kommission und der Bundesregierung soll CETA beim EU-Kanada-Gipfel im Oktober offiziell unterzeichnet werden. Nationale Parlamente stören da nur. Deshalb will die EU-Kommission bis zu deren erforderlichen Zustimmung CETA bereits vorläufig anwenden, nach Zustimmung des Europäischen Rates und des Europaparlaments.

Auch die Grünen fahren einen Wackelkurs in Sachen CETA und TTIP. Während die Grünen im Bundestag gegen die Abkommen sprechen, ist Ministerpräsident Kretschmann ein Befürworter, die Stimmen aus Baden-Württemberg im Bundesrat gelten als sicher. Umso wichtiger, dass nun in Bayern eine Initiative für eine Volksabstimmung über CETA ins Leben gerufen wurde. Sie will die bayerische Landesregierung darauf festlegen, im Bundesrat gegen CETA zu stimmen.

Deswegen hat die Protestbewegung in Baden-Württemberg die besondere Aufgabe, die grün-schwarze Landesregierung unter Druck zu setzen. Die nächste Möglichkeit hierfür wird der 17. September sein. An diesem Tag wird bundesweit in sieben Städten gegen CETA und TTIP demonstriert. Auch in Stuttgart wird DIE LINKE mit einem eigenen Block vertreten sein. Zudem geht die Bundestagsfraktion der Linken auch noch den juristischen Weg. CETA verstößt so eklatant gegen Demokratie und Sozialstaat, dass wir am 15. Juli Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht haben.

Für Klimaschutz und globale Gerechtigkeit

Die europäische Flüchtlingskrise, die tausenden Toten im Mittelmeer, die überfüllten Aufnahmeheime, das Elend in den Herkunftsstaaten – all das überschattet auch die laufende UN-Klimakonferenz in der französischen Hauptstadt Paris. Nicht ohne Grund: Klimawandel und Flucht hängen unmittelbar zusammen.

Nach Angaben der in Genf ansässigen Nichtregierungsorganisation Internal Displacement Monitoring Centre waren im Jahr 2010 rund 42 Millionen Menschen wegen Klimafolgen auf der Flucht. Die Internationale Organisation für Migration geht von rund 200 Millionen Klimaflüchtlingen im Jahr 2050 aus. Seit Jahren warnen Experten vor den Folgen in den Staaten des Südens. Sie tragen am wenigsten zur weltweiten Klimazerstörung bei, sind jedoch am heftigsten betroffen von den Folgen: Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzflächen, eine Abnahme der Nahrungsmittel- und Fischreserven, mehr und heftiger werdende Überschwemmungen, Stürme, Dürren und Ausweitung von Wüsten. Im Jahr 2020 könnten bis zu 250 Millionen Menschen in Afrika unter Wasserknappheit leiden, 800 Millionen sind nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) schon jetzt von Hunger oder Unterernährung betroffen.
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Notwendigkeit oder Gefahr für die Demokratie?

Entschieden auf der Contra-Seite: Heike Hänsel (Linke). Sie sieht in TTIP unter anderem ein Einfallstor für US-Unternehmen – auch in Bereiche der öffentlichen Daseinsfürsorge. Sie befürchtet, wie bei anderen Freihandelsabkommen bereits geschehen, Privatisierungen und eine Zunahme billiger Arbeitsplätze.

Quelle:
http://www.swp.de/reutlingen/lokales/reutlingen/Notwendigkeit-oder-Gefahr-fuer-die-Demokratie;art1158528,3465631

Flüchtlingskrise: Neue Handelspolitik und Abrüstung ist nötig

Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

Die Weltgemeinschaft will am kommenden Wochenende in New York neue Entwicklungsziele verabschieden. Alle Staaten wollen sich verpflichten, Armut zu bekämpfen und eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz des Klimas zu befördern.

Nach wie vor 1 Milliarde Menschen, die hungern, und zahllose Flüchtlinge, die nach Europa kommen, zeigen uns, dass die herrschende Wirtschaftsordnung und die politische Ordnung nicht dazu geeignet sind, für alle ein menschenwürdiges Leben zu organisieren. Deswegen brauchen wir eine neue Politik, um weltweit ein gutes Leben für alle zu erreichen.
(Beifall bei der LINKEN – Max Straubinger (CDU/CSU): Unsere Wirtschaft ist so anziehend!)
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Fluchtursachen bekämpfen

Die Flüchtlinge, die sich jetzt nach Europa und Deutschland durchkämpfen, halten unseren Gesellschaften den Spiegel vor. Nun müssen sich die westlichen Staaten mit Fluchtursachen beschäftigen. Stattdessen treibt die Bundesregierung die Abschottung durch Grenzkontrollen und militärische Flüchtlingsabwehr auf dem Mittelmeer voran.

Fluchtursachen ernsthaft bekämpfen heißt, Rüstungsexporte in alle Welt, zum Beispiel auch aus Baden-Württemberg, zu stoppen. Leider hat Minister Gabriel allein im ersten Halbjahr 2015 so viele neue Waffenexporte genehmigt wie im ganzen Jahr 2014. Gerade der Anstieg der Exporte in die arabischen Staaten ist besonders drastisch.
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Wirtschaftssystem und Finanzstruktur grundsätzlich infrage stellen

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Entwicklungspolitik ist ja jetzt plötzlich in aller Munde. In jedem Beitrag heute kam irgendwie das Thema Entwicklungspolitik vor. Auch die Kanzlerin hat an prominenter Stelle im Zusammenhang mit den Fluchtursachen die Entwicklungszusammenarbeit genannt. Man kann sich also schon fast nicht mehr retten, wenn man nicht wahrnehmen möchte, dass der Fokus auf die Entwicklungszusammenarbeit gerichtet wird.

Ich möchte gleich dazusagen und auch warnen: Die Entwicklungszusammenarbeit ist zwar ein wichtiges Element, aber sie kann nicht der Reparaturdienst für eine absolut verfehlte Politik sein.

(Beifall bei der LINKEN) Weiterlesen

Entwicklungspolitischer Rundbrief Nr. 18/16

rundbrief16In Zeiten der (über-)großen Koalition verteidigt die Opposition die Rechte aller Parlamentarier. Aktuelles Beispiel: Die Bundesregierung weigert sich, dem Bundestag das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der Europäischen Union mit der Westafrikanischen Wirtschaftsunion zur Ratifizierung vorzulegen. Wir halten es für politisch notwendig und sogar vorgeschrieben, dies zu tun. Leserinnen und Leser unseres Rundbriefs wissen: Die Linksfraktion wird das Abkommen genauso ablehnen, wie andere aktuelle Freihandelsabkommen. Aber um diesen politischen Willen zum Ausdruck bringen zu können, muss ein Ratifizierungsverfahren im Bundestag stattfinden.
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Protest gegen TTIP fruchtet

europa-anders-machenHeute debattiert der Bundestag über einen Antrag meiner Fraktion: „Keine Paralleljustiz für internationale Konzerne durch Freihandelsabkommen“. Darin fordern wir die Bundesregierung auf, keinen Freihandels- und Investitionsabkommen zuzustimmen, welche Klageprivilegien für Konzerne enthalten. Auch fordern wir, das CETA Freihandelsabkommen mit Kanada zurückzuweisen und die Verhandlungen mit den USA über das Freihandelsabkommen TTIP einzustellen.
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Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Westafrika dem Bundestag vorlegen

Keine Aufgabe der parlamentarischen Kontrolle

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich musste mich jetzt gerade doch dagegen wehren, dass ich nicht ganz von Ihnen, Herr Huber, ins Koma geredet werde. Ich muss sagen: Bei dieser Plauderrede muss man Ihnen einmal die Frage stellen, ob Sie den Ernst der Lage eigentlich erkannt haben und sich als Parlamentarier selbst ernst nehmen; denn wir sprechen hier von nichts weniger als von unseren Beteiligungsrechten in Fragen und Angelegenheiten der Europäischen Union. Wir kämpfen natürlich dafür, dass die Bundesregierung nicht eigenmächtig anfängt, wie sie es in vielen Bereichen getan hat, was zum Beispiel den Zugang zu Dokumenten betrifft, unsere Beteiligungsrechte zu beschneiden.
(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
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Den Schwindel der G7 entlarven

„Nach dem G-7-Gipfel in Bayern wird nun viel über großartige Ergebnisse gesprochen, dabei bleiben von dem Treffen nur Worthülsen und Versprechen, von denen niemand weiß, ob sie jemals eingelöst werden“, sagte heute Heike Hänsel, entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag: „Bislang ist völlig unklar, wie die globalen Probleme angegangen werden können, denn wohlfeile Worte alleine bedeuten keinen Politikwechsel.“ Hänsel weiter:
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